The Crazy Shit World Tour 2027/29
- #Pop
Die junge österreichische Literatur ist unglaublich lebendig! Wir stellen neue Bücher von vier Autorinnen vor, darunter drei Debüts – moderiert von Lily Friedmann, Ines Schütz, Tomas Friedmann und Anton Thuswaldner.
An den sozialen Klassen haben sich viele abgearbeitet, Annemarie Andre tut es in ihrem Romandebüt „Nacktschnecken“ (Müry Salzmann, 2024) mit einem raffinierten Kniff: aus der Sicht eines Kindes. Die Leitners mögen keine schleimigen Leute und keine, die tagsüber vor dem Fernseher sitzen. Die Leitners haben Prinzipien und werfen kein Geld zum Fenster hinaus. Als eine schlimme Erkrankung auftritt, weiß die Nachzüglerin, dass ihre Familie nicht ins Wertesystem der Kleinstadt passt.
Petra Pellini erzählt in ihrem Roman „Der Bademeister ohne Himmel“ (Rowohlt, 2024) vom Erwachsenwerden und von einer Freundschaft. Linda ist 15 und würde am liebsten vor ein Auto laufen. Doch zwei Menschen halten sie ab: Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht, und Hubert, 86 Jahre. Um dessen polnische Pflegerin zu entlasten, verbringt Linda viel Zeit beim dementen Ex-Bademeister. Sie versucht, ihn am Leben zu erhalten – bis das Schicksal ihre Pläne durchkreuzt.
Auch im Debütroman „Gratulieren müsst ihr mir nicht“ (Schöffling & Co., 2024) von Lilli Polansky steht eine junge Frau im Mittelpunkt. Alles fängt mit einer bleiernen Müdigkeit an. Doch Lilli hat keine Zeit, müde zu sein. Seit sie denken kann, muss sie sich mehr anstrengen als andere. Zu Hause, weil sie und ihre Mutter zu zweit zurechtkommen müssen. In Freundschaften, weil sie nie so richtig dazugehört. In der Schule, weil sie immer die Zahlen verdreht. Jetzt, wo Lilli kurz vor der Matura steht, kann sie ihre Müdigkeit nur ignorieren. Doch plötzlich muss sie ums Überleben kämpfen …
„Tatendrang“ (Residenz, 2024) ist der Titel des ersten Romans von Theresia Töglhofer. Es ist der Roman einer jungen Generation, die das vereinte Europa zu ihrer Spielwiese machen will und selbst zum Spielball fragwürdiger Politstrategien wird. Nach dem Studium hat Hanna einen Praktikumsplatz in der EU-Außenzentrale ergattert. Ihre „Arbeitsgruppe Zukunft“ bekommt die Aufgabe, die friedliche Annäherung von zwei verfeindeten Nachbarstaaten am Rande Europas zu befördern. Doch Hanna verliert sich im rasanten Arbeitstempo und in der Grauzone zwischen Intrigen und Netzwerken.